Bereits zum 30. Mal wird dieses Jahr die wunderschöne mittelalterliche Altstadt von Freistadt, Oberösterreich, in der letzten Augustwoche zum Zentrum der (Heimat-)Filmwelt. Seit 1988 widmet sich das Festival “Der neue Heimatfilm” jährlich dem Thema Heimat in all seinen Facetten, Möglichkeiten und Unmöglichkeiten.
Mehr als 40 internationale und nationale Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme - darunter viele Österreich-Premieren - laden im Rahmen der Jubiläumsausgabe des Festivals dazu ein sich dem immer aktuellen, vielgestaltigen und auch politisch umkämpften Thema aus unterschiedlichen Perspektiven anzunähern und sich intensiv damit auseinanderzusetzen. Es gilt unter anderem Filme aus Russland, Nepal, Frankreich, Ungarn, Slowenien, Tschechien, Deutschland oder der Schweiz zu entdecken.
Zahlreiche Regisseur*innen, Darsteller*innen und Produzent*innen werden ihre Filme persönlich in Freistadt präsentieren und sich in der entspannten Atmosphäre des Festivals den Fragen interessierter Kinobesucher*innen stellen.
In Spiel- und Dokumentarfilm-Wettbewerb werden dotierte Preise von zwei internationalen Jurys vergeben. Der Spielfilmwettbewerb glänzt mit Werken wie MONTE des iranischen Regisseurs Amir Naderi, in dem ein Mann gegen die in einem verlassenen Bergtal herrschenden unwirtlichen Verhältnisse antritt, oder dem Langfilmdebüt MARIJA von Regisseur Michael Koch, in dem eine junge Frau aus der Ukraine in Dortmund darum kämpft sich den Traum eines eigenen Friseursalons zu erfüllen.
Dass man sich bisweilen für eine Heimat mit all seinen Kräften einsetzen muss, sei es um die bisherige zu erhalten oder eine neue zu finden, findet sich in einigen Filmen des diesjährigen Programms wieder. Auch das Zurückkehren in die (ehemalige) Heimat wird mehrmals thematisiert. So müssen zum Beispiel in HAUS OHNE DACH von Soleen Yusef drei in Deutschland aufgewachsene Geschwister ihre verstorbene Mutter auf deren Wunsch hin in einem kurdischen Dorf im Nordirak beerdigen und sehen sich dabei mit den Konflikten in ihrem Heimatland konfrontiert.
Die besondere Verbundenheit des Festivals zum Nachbarn Italien wird auch in dieser Festivalausgabe fortgeführt und so ist das italienische Filmschaffen wieder besonders stark im Programm vertreten. Ein Schwerpunkt wird in diesem Jahr Südtirol gesetzt. Zu sehen sind Spiel- und Dokumentarfilme aus und über die Region in unterschiedlichen Programmsektionen. Darunter im Wettbewerb die deutsch-österreichisch-italienische Koproduktion DIE EINSIEDLER des Südtiroler Regisseurs Ronny Trocker mit Andreas Lust und Ingrid Burkhard in den Hauptrollen. Der Spielfilm feierte in Venedig seine Weltpremiere und erzählt vom Bergbauern-Sohn Albert, der zwischen einem Leben mit seiner Mutter auf dem Hof der Eltern in der Einsamkeit der Alpen und einem Leben im Tal entscheiden muss.
Ebenfalls zum Südtirol-Schwerpunkt gehört der Dokumentarfilm QUELLMALZ, in dem Regisseur Mike Ramsauer die Reise des Musikwissenschaftlers Alfred Quellmalz, der 1940 von der SS den Auftrag erhielt in Südtirol Volkslieder aufzunehmen, festgehalten hat.
Eröffnet wird das Festival am 23. August unter anderem im Open-Air-Sommerkino mit dem mehrfach ausgezeichneten Spielfilm DIE BESTE ALLER WELTEN von Adrian Goiginger.
Ergänzt und abgerundet wird das filmische Programm durch abendliche Konzerte bei freiem Eintritt im Kulturzentrum Salzhof in direkter Nachbarschaft des Kinos. So treten dort zum Beispiel Musiker und Protagonisten aus dem Film UNERHÖRT JENISCH von Martina Rieder und Karoline Arn, der im Dokumentarfilmwettbewerb zu sehen ist, auf.
Näheres zum Programm ab Ende Juli auf
www.filmfestivalfreistadt.at