24. - 28. August 2016

Das 29. Festival

Rund 60 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus allen Teilen der Erde sind heuer auf den Freistädter Leinwänden zu sehen, 13 Filme aus 10 Produktionsländern stellen sich in den Wettbewerben um den Spiel- und Dokumentarfilmpreis den internationalen Jurys.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt im heurigen Programm ist Identität, ein Begriff der immer wieder auch eng mit „Heimat“ verknüpft ist: Produktionen wie DIE SCHWALBE, HAYMATLOZ, RESET - RESTART oder UNTEN setzen sich mit den verschiedenen Identitäten von Menschen, oft vor dem Hintergrund von Migration und Flucht, auseinander. Und natürlich ist das Leben in der „Provinz“ mit seinen Herausforderungen, egal ob als österreichischer Bergdoktor (BEI TAG UND BEI NACHT), oder als Jugendliche in Osteuropa (KARATSI, es esmu Šeit), ein wiederkehrendes Thema.

Dass „Heimat“ ein sehr vielfältiger Begriff ist, macht auch der ausführliche Blick auf das oberösterreichische Filmschaffen, den wir uns heuer erlauben, klar: Katharina Haudum aus Bad Leonfelden ist die Hauptdarstellerin des Eröffnungsfilms BERGFRIED, der Scharnsteiner Cutterin Julia Drack ist eine kleine Werkschau gewidmet und die beiden Dokumentarfilme UNTEN und KORIDA haben ihre Wurzeln in Linz. 1976 drehte Fritz Lehner seinen FREISTADT-Film, in seiner Heimatstadt wurde er für den Film heftig kritisiert. Doch seine Filme haben mitgeholfen das Freistädter Filmfestival zu definieren, und dafür wird Lehner, inzwischen angesehener Literat, heuer mit dem Würdigungspreis der Stadt Freistadt ausgezeichnet. Viele weitere regionale Bezüge lassen sich im Filmprogramm, aber auch im Rahmenprogramm des heurigen Festivals, finden.

Das „Italienprogramm“ beim Festival DER NEUE HEIMATFILM lenkt den Fokus auf das Dokumentarfilmschaffen unseres südlichen Nachbarlandes. Dem Turiner Dokumentarfilmer Andrea Deaglio, der in seine Filme dem Thema Migration widmet, ist eine kleine Werkschau gewidmet, Andrea Segres I SOGNI DEL LAGO SALATO, einer der besten italienischen Dokumentarfilme der letzten Dekade, und Ivan Gergolets DANCING WITH MARIA runden den Dokumentarfilmschwerpunkt ab.

Wie die Grenzen zwischen Dokumentarischem und Fiktivem verschwimmen, zeigen zwei Filme von Elisabetta Sgarbi, die in PER SOLO UOMINI und IL PESCE SILURE É INNOCENTE drei Fischer im Podelta bei ihrer Arbeit begleitet.

Wir wünschen allen Besucherinnen und Besuchern eine anregende Zeit am Festival DER NEUE HEIMATFILM in Freistadt.

Wolfgang Steininger, Andreas Mittrenga, 
Gerald Schaffarczyk, Markus Vorauer