„Niemand leidet hier. Sie leben mit einer Diagnose.“ Dieser Satz, gesprochen von Bandgründer Šimon Ornest, ist repräsentativ für das Selbstverständnis der tschechischen Band „The Tap Tap“. Komplett aus Menschen mit Behinderung bestehend, hat sie es in ihrer Geschichte schon zu einigem Ruhm gebracht. Zwischen Proben, Konzerten und Promoauftritten sowie privaten Hoch- und Tiefpunkten legt Síbrts Film den Fokus nicht auf die Diagnose der Bandmitglieder, sondern zeigt sie als komplexe Individuen mit Träumen, Zwängen und Trieben, mit Licht- und Schattenseiten, wie sie allen Menschen zu eigen sind. Dabei kämpfen die Protagonist*innen auch um politische und ethische Werte; sie heiraten und trennen sich; und sie frönen dem Hedonismus mit Zigaretten und (zu viel) Bier. Ein stimmiges Denkmal für ausdrucksstarke Menschen.
The members of the popular band The Tap Tap, all of whom are disabled (or as they cynically call themselves, crippled) live life full-on and enjoy every minute. They prove that when you don't take things too seriously, you can face the most difficult obstacles and live the life of rock stars.
RADOVAN SÍBRT
* 1975 in Prag. Er studierte Dokumentarfilmregie an der Prager Filmakademie FAMU. Sein erster Langfilm THE PRISON OF ART
feierte 2012 Premiere am internationalen Dokumentarfilmfestival Jihlava, wie auch POSTIŽENI MUZIKOU.