Im Land der Kolchis in Westgeorgien werden die Menschen seit jeher von Malaria geplagt, trotzdem behindert ihr Aberglaube an die Sumpfgöttin „Ujmuri” ein sowjetische Modernisierungsprojekt: die Trockenlegung der Sumpflandschaft. Der Stummfilm galt in den sowjetischen Archiven lange als verschollen und wurde erst 2018 wiederentdeckt und restauriert.
Nutsa Gogoberidze steht mit ihrem Stummfilm UJMURI nicht nur am Anfang des weiblichen Filmschaffens in Georgien, sondern bildet auch als erste Filmemacherin das Bewusstsein für ökologische Themen. Die Region Mingrelien an der Schwarzmeerküste, die einst als das Land des Goldenen Vlies und als das Königreich der Kolchis galt, ist heute nichts weiter als eine marode Sumpflandschaft.
The silent film shot in 1934 narrates in detail the severe process of eviction of the population and their fierce struggle against the swamp in Mengralian marshland of Georgia.
NUTSA GOGOBERIDZE
*1902 in Saingilo. †1966 in Tiflis, Georgien. Sie war eine wegweisende
Regisseurin sowie Mitarbeiterin von Eisenstein und Dovzhenko.Nach dem Philosophiestudium in Jena drehte sie 1927 mit Michael Kalatosov ihren ersten Dokumentarfilm MATI SAMEPO (THEIR EMPIRE). 1934 drehte sie als erste sowjetische Frau überhaupt den Spielfilm UJMURI. 1937 wurde sie verhaftet und für zehn Jahr in ein Arbeitslager geschickt. Ihre Filme wurden verboten und nach ihrer Rückkehr war ihr die Arbeit beim Film verwehrt. Ihr filmisches Werk wurde erst nach ihrem Tod wiederentdeckt.
FR 23. 8., 15.00, SALZHOF